Kreativität bezeichnet eure Fähigkeit in Alternativen zu denken und nicht bereits den allerersten bzw. offensichtlichsten Lösungsansatz als „Best-Practice“ zu akzeptieren. Ziel ist es nämlich Fragestellung mit möglichst kreativen, d.h. unerwarteten, Lösungsansätzen entgegenzutreten. Ähnlich wie beim Brainstorming ist die 6-3-5 Methode eine weitere Möglichkeit Kreativitätsbarrieren zu überwinden und unerwartete Lösungen zu generieren.
Anders als beim Brainstorming wird bei der 6-3-5 Methode nicht gesprochen. Vielmehr schreiben die Teilnehmer/ Innen ihre Ideen auf, daher handelt es sich auch um eine sogenannte Brainwriting-Technik.
Zur Anwendung: Die Methode wird im Idealfall durch eine Gruppe bestehend aus 6 Teilnehmer/ Innen angewandt. Zur Vorbereitung erhalten alle Gruppenmitglieder 3 Blätter eingeteilt in sechs Felder (vgl. Schaubild). Danach beginnen die Gruppenmitglieder in das erste Feld jedes Blattes eine Idee zur Fragestellung zu notieren und reichen diese im Uhrzeigersinn der benachbarten Person weiter. Diese liest die bereits aufgeschriebenen Ideen, lässt sich davon inspirieren und versucht die Ideen weiterzuentwickeln bzw. darauf aufzubauen. Dies geschieht insgesamt 5-mal, bis in unserem Fall alle Glühlampen ausgefüllt sind. Je nach Komplexität der Fragestellung sollte die Anwendung nicht mehr als 10 bis 20 Minuten beanspruchen. Ohne weiteres lassen sich mit der Methode 108 Lösungsansätze generieren (6 Personen x 3 Ideen x 6 Durchgänge = 108 Lösungsansätze).
Anschliessend werden die Blätter eingesammelt, vermischt und wieder verteilt. Dies hat den Vorteil, dass die Ideen nicht den jeweiligen Ideengebern zugeordnet werden können. Denn oft sind wir im Unterbewusstsein vorhereingenommen und ziehen Rückschlüsse auf die Qualität einer Idee, sofern wir jene einer Person zuordnen können. Zur Auswertung wählen die Teilnehmer/ Innen aus den Ihnen ausgeteilten Blättern etwa 3 bis 5 Ideen, die ihnen am geeignetsten oder kreativsten zur Beantwortung einer Fragestellung erscheinen und notieren diese auf Post-its. Zur Bewertung der Ideen empfiehlt es sich im ersten Schritt diese in der Gruppe zu sammeln und zu präsentieren. Tipp: Zur finalen Bewertung der Ideen eignet sich im zweiten Schritt ebenfalls die 4×4 Matrix, welche wir in unserem vorherigen Blogeintrag Brainstorming vorgestellt haben.
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